Die Mitglieder des Frauenmuseums stellen sich vor – mit einigen ausgesuchten Werken: Caroline Armand, Judith Brunner, Ulrike Dornis, Jelena Fuzinato, Ina Geißler, Ulrike Gerst, Andrea Golla, Harriet Groß, Rachel Kohn, Verena Kyselka, Uschi Niehaus, Roswitha Paetel, Susanne Piotter, Zuzanna Schmukalla, Annette Selle, Beate Selzer, Anja Sonnenburg, Beate Spitzmüller, Marianne Stoll, Regina Weiss und Sibylla Weisweiler.
Kuratorinnen: Julie August, Anna Bittner, Katharina Fladt
Schatzmeisterin: Irene Stasik-Parrandier
Vita
1968 | geboren in Versailles, Frankreich |
2003
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Diplom, Meisterschülerin bei Prof. Daniel Hausig, Förderpreis Architektur des Kulturkreises der Dt. Wirtschaft im BDI |
1998 - 2003 | Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar |
1991 - 1997 |
Freischaffende Theater-Kostümbildnerin |
Gleichzeitig aus der Wand heraus und in sie hinein, sind Armands Faltobjekte von fesselnder Dynamik. Die Vertikalität ihrer Komposition ist zum einen zentral für das Kunstwerk, zugleich ist sie es nicht. Was ist hier Wand, oder schon Landschaft? Caroline Armand bezeichnet ihre Arbeit als „Wandlandschaft“. So wie jedes Objekt selbst sowohl Material als auch Methode, Teil eines Ganzen und dabei selbst ein Ganzes ist, so ist deren Ensemble vertikale Wand und horizontale Landschaft in einem: Raum und Bild zugleich. Kerstin Stamm, Ausschnitt aus dem Text entstanden im Rahmen der Ausstellung „Wenn es dunkel wird, faltet sich alles zurück“ im Pavillon am Milchhof, Berlin 2017
Vita | |
1955 | geboren in München |
1984 | Meisterschülerin freie Malerei und Grafik, Klasse Allen Jones, UDK Berlin |
1984-85 | Jahresstipendium des DAAD, New York |
1984-86 | Stipendium der Karl Hofer Gesellschaft, Berlin |
1988 | Projektstipendium des Senats für Kulturelle Angelegenheiten |
1985/1990 | Assistenz an der School of Visual Arts, New York |
1993 | Gründung des Grafik Studios type talks |
2002 | Gründung des Verlags type talks |
„Das künstlerische Werk von Judith Brunner umfasst Malerei genauso wie Zeichnung oder Fotografie. Eine besondere Werkgruppe bilden die Künstlerbücher, in denen Collagen oder Cut-outs den Pinsel ersetzen. Grundthema ihrer Arbeit ist die sie umgebende StadtLandschaft, das lineare und räumlich überbordende Netzwerk, in dem sie sich bewegt. Überhaupt scheint Bewegung und Gleichzeitigkeit eine wichtige Antriebsfeder der Künstlerin zu sein. In der aufmerksamen Verdichtung scheinbarer Gegensätze lädt Brunner uns dazu ein, uns auf die Gleichzeitigkeit von Farbe, Fläche und Raum einzulassen – derselben Gleichzeitigkeit, die wiederum dem Melting Pot unserer Gesellschaft entspricht. Voller Sensibilität lenkt sie uns in dieser stark farbigen Welt auf den einen Punkt, an dem unmerklich alles in Einklang fällt.“
L. Tol, Auszug aus Judith Brunner - movements
Vita
geboren in Leipzig, lebt seit 1999 in Berlin | |
1982-1984 |
Lehre zur Stukkateurin, Gesellenbrief |
1986-1992 |
Studium der Malerei an der HGB, Diplom bei Prof. Arno Rink |
Preise und Stipendien Auswahl
2013
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Ankauf durch die Kulturstiftung Sachsen Projektförderung des Senat Berlin |
2006 | Neuköllnisch Wasser, Projektstipendium des Kulturamts Neukölln, Berlin |
2000-2002 |
Stipendium des Kulturfonds Sachsen |
1999
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Pollock-Krasner Stipendium, New York Goldrausch Stipendium des Senats Berlin |
1995-1996 |
Atelierstipendium der Stadt Leipzig |
1993-1995 |
DAAD Reise-Stipendium (Ägypten) |
1993
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DAAD Sprach-Stipendium (Irland) Expo 2000, Hannover, Preisträgerin |
Ulrike Dornis bemüht sich, Malerei als ihr ureigenes, vertrautes Medium immer wieder neu zu erfinden, ohne dabei Traditionen aus dem Auge zu verlieren. Ihr malerisches Oeuvre war ursprünglich von architektonischen Motiven und Stillleben gerägt. Anschließend hat sie sich in der Serie „Arabesque“ über mehrere Jahre hinweg einer einzigen Textilie und damit zugleich abstrakt-malerischen Fragen und Problemlösungen gewidmet. Dafür boten die Muster eines ägyptischen Tuchs eher den formalen Vorwand. Nun arbeitet die Malerin nach langen Jahren völliger „Figur-Abstinenz“ ganz im Sinne akademischer Malerei mit Modellen. Diese werden von ihr gleichsam als Medium genutzt, Haltungen und Emotionen im Nachvollzug zu erarbeiten. Dieses künstlerische „Hilfspersonal“, das etwa auch Gustav Klimt wie selbstverständlich und in großer Zahl in seinem Atelier zur Verfügung stand, wird von Dornis eher als gleichberechtigte Akteure eingesetzt. Ihre weiblichen Modelle sind nämlich aufgefordert, Motive und Haltungen aus dem kunsthistorischen Erbe zu „reinacten“. Die Frauen sind nicht nur Gliederpuppen, um Proportionen und Schattenverläufe zu klären sondern interagieren vielmehr mit der Künstlerin und dem historischen Bildgedächtnis.
(Dr. Martin Steffens)